2017_Südamerika 1. Teil Süd

2017_Südamerika 2. Teil            SA Fotos 1            SA Fotos 2    

 

Achtung: zeitliche Abfolge von Seite ganz unten -> oben !

Update  19.04.2017:   von Vicuna über den Paso Agua Negra zurück nach Argentinien und Uruguay…

(english Version see below…)

Mi. 29.03.2017
von Vicuna machten wir zuerst noch einen Abstecher über La Serena an die einsame Küste nach Punta Choros. Von dort kann man zum Humboldt Pinguin Reservat übersetzen, was wir aber nicht ausprobiert haben..

Am Hafen trafen wir zufällig ein sehr nettes Trio, Jessica und die beiden Brüder Antoine und Jonas. Welschschweizer aus Vevey, die mit einem Toyota Hilux mit Wohnkabine unterwegs sind. Wir verbrachten einen sehr lustigen Nachmittag und gemeinsam gekochtes Abendessen mit diesen sympathischen und reiselustigen jungen Leuten.

Am nächsten Morgen nach einem langen Strandspaziergang (hier werden Algen für AgaAga gesammelt), entschieden wir uns, dass dies nun der nördlichste Punkt auf diesem Reiseabschnitt ist und fuhren zurück ins Valle de Elqui, um am nächsten Morgen die Anden-Überquerung zurück nach Argentinien in Angriff zu nehmen.

Sa. 01.04.2017
Heute hat unser Toyota Landcruiser seine Feuertaufe bestanden. Bis auf 4775m Meereshöhe hat er uns problemlos, wenn auch ob der dünnen Luft etwas qualmend hochgefahren. Die Passstraße, die über den Paso Agua Negra führt, ist die höchste befahrbare in Chile/Argentinien. Die Strecke führt durch eine wilde Wüstenlandschaft, die nur aus steilen vielfarbigen Bergen besteht. Ein absolutes Fest für die Augen. Eigentlich wollten wir an der Laguna auf 3200m übernachten um im Morgenlicht die letzten Höhenmeter zu machen. Aber es zogen dichte Wolken auf und da wir früh dran waren, haben wir uns entschlossen, doch lieber weiter zu fahren. Auf der Passhöhe hat uns ein eisiger Wind empfangen dessen Böen uns Sand und Kieselsteine ins Gesicht geblasen haben. Das hat nicht wirklich zum Verweilen eingeladen und die schwarzen Wolken waren denn doch ein bisschen unheimlich…
Zusätzlich zu dieser grandiosen Landschaft gab es noch ein anderes Naturphänomen das faszinierte: die spektakulären Büßerschnee Formationen. Strahlend weiß liegen sie auf den aufgrund verschiedener Mineral-Einlagerungen in allen Farben schillernden steilen Berghängen. Die Luft in dieser Höhe ist wie erwartet sehr dünn. Obwohl wir keine Beschwerden hatten, wollten wir dann doch nicht in dieser nach Sonnenuntergang eher eisigen Höhe und sturmumtost die Nacht verbringen und haben den schnellen Abstieg auf der argentinischen Seite runter auf 2000 m vorgezogen.

So. 02.04.2017
Unser nächstes Ziel war der NP. Ischigualasto mit seinem berühmten Valle de Luna. Das Wetter war grau in grau und so beschlossen wir auf dem Parkplatz vom NP. abzuwarten ob sich die geführte Tour auch lohnt. Siehe da, gegen 16h zeigten sich die ersten Sonnenstrahlen und so fuhren wir im Konvoi (zwingend!) durch diese im Abendlicht besonders grandiose Landschaft, in der die Paläontologen hunderte von Dinosauriern ausgegraben haben und immer noch ausgraben.
Weiter ging es auf der Ruta 40 nach Süden ins Valle de Calingasta.

Mi. 05.04.2017
Durch dieses schöne Tal mit bizarren Felsformationen zum NP. Leoncito. Auch hier ist die Luft so klar wie jenseits der Kordilleren und so gibt es auch hier gleich 2 (kleinere) Observatorien.

Außerdem gibt es einen traumhaften Campingplatz mit perfekten Sanitäranlagen und das alles auch noch mit freiem Eintritt. Hier trafen wir auch Anja und Arjan mit ihrem Landcruiser wieder, das letztemal sahen wir sie auf dem Campingplatz in Coyhaique. Später kam auch noch Mike aus Manchester mit seinem überlangen roten Sprinter dazu. Lauter interessante Leute und so wurde es ein netter Abend am Lagerfeuer unterm Sternenhimmel.

In Uspallata stellt sich die Fragen nochmals: nach Westen zum Ancocagua zu fahren oder nach Osten, Richtung Mendoza. Da sich die Wolken über der Kordillera weiterhin hochgetürmt haben, entschlossen wir uns auf der Ruta 52 bei stürmischem Wind nach Osten zu fahren. Wieder auf 3000 m Höhe, fanden wir einen schönen Übernachtungsplatz. Sobald die Sonne untergegangen war stoppte der Wind und wir standen voll im Nebel.

Sa.08.04.2017
Überraschung am Morgen: Temperatur eher frisch mit minus 2° und Schnee auf der Strasse. So ging es die abenteuerliche Ruta 52, Serpentine nach Serpentine die über 2000m hinunter ins fruchtbare Becken von Mendoza. Auf dem Campingplatz „Paradiso Suizo“ hatten wir uns mit unseren australischen Freunden Sharon & Frank verabredet. Die Beiden haben wir in Ihrem wunderschön ausgebauten Landrover im November 2013 im südlichen Afrika in Namibia getroffen und nun gab es ein Wiedersehen in der Neuen Welt. Natürlich wurden wieder einmal jede Menge Tipps und Geschichten ausgetauscht. Es ist schon erstaunlich wie sich hier in SüdAmerika ein Großteil der Reisenden kennt und immer wieder begegnet.

So. 09. 04.2017
Stadttag in Mendoza. Diese Stadt umringt von riesigen Weinplantagen, besitzt beinahe soviel schattenspendende Bäume wie Einwohner. Jede Straße in der Innenstadt ist flankiert von einer Allee, mit jeder Menge Strassencafes und Restaurants…

Am Nachmittag sind wir auch noch auf den Cerro de la Gloria marschiert. Das gigantische Monument für den Befreier Argentiniens von den Spaniern, General San Martin ist sehenswert – mehr Pathos geht nicht.

Mo. 10.04.2017
Gegen Mittag haben wir die Stadt verlassen und sind durch nicht endend wollende Weinfelder nach Osten gefahren. Im Rückspiegel sah man die nun schon verschneiten Sechstausender in den klaren Herbsthimmel ragen. Nun liegt eine der langweiligen Strecken durch die nasse Pampa vor uns. Soweit das Auge blickt, Weizen und Sojafelder. Dazwischen ausgedehnte Kuhweiden – irgendwo müssen die Fleischmenge schließlich herkommen. Über Rio Cuarto sind wir dann am Abend in Villa Maria angekommen wo wir auf dem Municipal Camping/ Fußballplatz geschlafen haben. die heißen Duschen waren ok. der Rest eher fragwürdig.

Mi.13.04.2017
Amazon sei es gedankt, es gibt spannende Hörbücher, und so waren die über 1000km eintönige Strecke quer durch den Kontinent über Villa Maria,  Rosario und weiter nach Victoria erträglich. Auf einer Nebenstrecke fanden wir auf einer Hazienda, mit zwei Kirchen(!) einen netten Farmer der uns erlaubte, auf seinem Land  zu übernachten. Letzte Nacht in Argentinien auf diesem Reiseabschnitt.

Do.14.04.2017
Von da waren wir dann schnell an der Puente International die uns über den Rio Uruguay nach Frey Bentos in Uruguay führte. Somit hatten wir unseren Kreis geschlossen und steuerten den Platz in Nueva Palmyra an. Da Gründonnerstag war und viele Uruguayer Ferien hatten war der Platz im Gegensatz zu vor 4 Monaten ziemlich voll. Obwohl wir einen wunderschönen Platz am Wasser weit weg vom Getümmel fanden, war es doch nicht möglich dem Bassgewummer, das aus zahlreicher Megaboxen dröhnte, zu entkommen.

Noch so eine Nacht wollten wir uns nicht antun und so fuhren wir weiter nach Colonia de Sacramento .Auf dem Weg dahin schauten wir noch bei Sandra vorbei und stellten fest dass das Auto in die Halle passt, und so werden wir das Auto dort einstellen.

Sa. 16.04.17
Nach strahlenden Herbsttagen hatte sich der Himmelheute etwas bewölkt. Wir fuhren nun zum Granja Hotel Suizo, ein Hotel in einer wunderschönen Parkanlage mit angeschlossenem Campingplatz. Hier wollten wir uns eine weitere Einstellmöglichkeit ansehen, es gibt aber keine überdachten Plätze mehr. Später kamen noch Claudia & David aus Weinfelden dazu die mit einem riesigen kanadischen Ford und Bigfoot-Kabine seit 2 Jahren von Nordamerika kommend unterwegs sind.

Nun haben wir noch eine gute Woche Zeit um das Auto fertig zu machen. Ölwechsel, abschmieren, waschen, putzen, aussortieren…

Wir planen für die letzten drei Tage einen Ausflug nach Buenos Aires OHNE Auto, mit dem Schiff über den Rio de La Plata und dann geht es zurück nach Montevideo, dann per Flieger zurück an den Bodensee.

ENGLISH VERSION:

For the last time on this trip we went to the pacific coast north of La Serena. In Punta Chorros, once again, we enjoyed the beautiful endless beaches. For this trip, this will be our turning point towards Uruguay.

But first we had to cross the Andes again. We took the route over the Paso Agua Negra, being nearly 4800m in altitude above sealevel, it was the test for our car. But IT IS A TOYOTA – so thanks god no problem at all!
We too did not have any difficulty with the altitude. The landscape is awesome, painted rocks and bizarre snowformations, and at the same times a bit eerie right at the top. We got sandblasted by very strong winds, icy temperatures and low hanging clouds, made us decide to NOT to spend the night up there.

Down in Argentina again, we went to the NP. Ischigualasto, with the” Valley of the Moon”.  Fascinating landscape, well worth a visit. Here its paradise for Paläontologists, as they found – and are still finding – hundreds of dinosaur skeletons.

On the way to Mendoza we visited NP. Leoncito, where we met Anja & Arjan again. Later Mike with his red Sprinter joined us and we had a great time together.

The route 52 to Mendoza is awesome, leading over a pass again nearly 3000m in altitude. There we experienced snow for the first time on this trip. Well, autumn is here and many of the poplar trees are turning yellow.

In Mendoza we met up with our old australian friends Sharon & Frank. We last met them in Namibia in 2013 and so there were many interesting travel stories to be exchanged.

The last part of the journey towards Uruguay was rather boring, miles and miles of wheat and soya fields, enormous cow herds grazing, as the road leads trough this landscape flat as a pancake.

Now we have closed the circle of our first trip in South America. We are busy getting our car ready for storage. We leave it with Sandra, near Colonia de Sacramento. Before we leave the continent to spend summer on the Lake of Constance we will visit Buenos Aires without the car.

Update  31.03.2017:   von Futaleufa nach Vicuna, Ruta de Estrella… (Sternenstrasse!)

(english Version see below…)

Sa. 04.03.2017

Über Trevelin und Esquel fuhren wir nach Osten. Die Landschaft wurde zusehends aride und die Straßen staubiger. Aber es regnete nicht mehr. Am jungen Rio Chubut fanden wir einen schönen Schlafplatz.

So. 05.03.2017
Auf dem Weg nach Piedra Parada wurde die Landschaft immer  interessanter. Statt flacher Pampa gab es immer mehr fantastische Felsformationen. Die Krönung war dann der 250m hohe Monolith der Piedra Parada. Hier am rechten breiten baumbestandenen Flussufer sahen wir jede Menge Zelte von Rockclimbern. Der Canyon Buitrera ist ein super Klettergebiet und ein internationaler Insidertreffpunkt. Andre & Sina mit ihren beiden Kindern waren schon hier und später kam der Pinzie mit Susi & Peter. Im Schlepptau hatten sie den Langzeitreisenden Christian aus Oberösterreich mit seinem Landy. So ergab sich ein richtiges Österreichtreffen mitten in Argentinien.

Mo. 06.03.2017
Ein strahlender Tag, ideal um diesen außergewöhnlichen Canyon zu erkunden. Steil aufragende Wände, spitze Felsnadeln und pittoreske Felsformationen wohin man blickt, man läuft wie durch einen Zaubergarten und kommt aus dem Staunen nicht raus. Am Ende davon angekommen, sind wir dann durch eine  dieser Canyonschluchten hochgeklettert. Als wir oben auf dem Plateau ankamen konnte man von oben in diese Felslandschaften blicken. Diese Wanderung die eigentlich erheblich länger wurde als geplant, ist es sicher ein Highlight dieser Reise. Abends sind wir ans linke Flussufer gezogen auf den Buitrera  Campingplatz wo es auch heiße Duschen gab.  Noch wird diese Gegend in keinem Reiseführer erwähnt und – abgesehen von all den Kletterfritzen – waren wir ganz allein.

Di. 07.03.2017
Nach dem Frühstück mit Nespresso(!) aus dem Pinzi von Susi & Peter haben wir uns verabschiedet, da jeder aus der Gruppe in eine andere Richtung unterwegs ist. S.& P. nach Süden auf die Carretera Austral, Christian auch in den Süden und wir nach Norden. Auf einer Wellblechpiste durch langweilige Landschaft ging es über Cushamen Richtung Norden.
Bei strahlendem Wetter haben wir noch unser Frühstück genossen. Anschließend bekam Peter einen Haarschnitt verpasst. Gerade als wir fertig waren fielen  auch schon die ersten Tropfen. Auf dem Weg nach El Bolson wurden die Wolken immer dichter und als wir an der YPF Tankstelle unsere Emails checkten regnete es in altbekannter Weise. Auf dem Weg nach Bariloche sind wir von der Ruta 40 zum Mirador Lago Steffen abgebogen, wo es einen schönen wenn auch ziemlich kalten und sturmumtosten wilden Schlafplatz gab.

Do. 09.03.2017
Frisch verschneite Bergspitzen begrüßten uns dann beim Aufwachen. Auf der Fahrt nach Bariloche fühlten wir uns wie zuhause, wie im September wenn der allererste Schnee fällt und man von Warth nach Zürs fährt. Nur die vielen und großen und kleinen Seen runden hier das Bild ab.

Fr. 10.03.2017
Das Internet auf der YETI Campsite war perfekt, das Wetter weniger und so beschlossen wir noch einen Tag zu bleiben. Mit dem Bus sind wir in den Ort gefahren, sieht aus wie eine Mischung aus Zermatt, Chamonix, Lech und St. Anton. Nur die vielen Schokoladengeschäfte sind besonders. Die gab es auch schon vor 38 Jahren bei unserem letzten Besuch. Ansonsten ist der Ort in dieser Zeit von 20.000 Einwohnern auf 110.000 Einwohnern angewachsen. Die wunderschöne Lage am See  Nahuel Huapi mit den Bergen im Hintergrund kam leider nicht zur Wirkung, Regenschauer und tiefhängende Wolken verhinderten dies. Die „argentinische Schweiz“ ist trotzdem ein Touristenmagnet und die Landschaft erinnert  tatsächlich an den Vierwaldstätter See.

Sa. 11.03.2017
Heftige Regen und Schneeschauer begleiteten uns auf der Strecke nach Villa la Angostura und weiter zum Grenzübergang Puyehue nach Chile. Die Fahrt entlang dem Nordufer des Lago Nahuel Huapi muss landschaftlich fantastisch sein, wegen andauernden Schnee- und Regenschauern sahen wir  leider nicht viel. Der Grenzübertritt hat sich etwas gezogen, die SAG  (Lebensmittelkontrolle) nimmt es hier sehr genau.

So. 12.03.2017
Bei strahlendem Sonnenschein ging es hinunter in die See – und Vulkan Region. 1979 sind wir den 16km langen Anmarsch vom Fuß des perfekten Vulkankegels bis zur Hütte des Club Andino hochgelaufen. Heute geht eine durchgehend geteerte Touristenstraße die endlosen Serpentinen hoch. Bei der Talstation des Sesselliftes (gab es damals natürlich nicht)  konnte man auf dem Parkplatz mit Blick auf Vulkan und Lago Llanquihue übernachten. Der Vulcan, der NUR von der Nähe nicht soo perfekt ist, zeigte sich im schönsten Abendlicht.
Morgens war der Vulkan immer noch wolkenverhangen und so verzichteten wir auf die Wanderung zur Schneegrenze. Die liebliche Strecke dem Lago entlang fuhren wir nach Octay, ein hübsches, verschlafenes Nest mit viel deutscher Pickelhauben Architektur. Hier war das Zentrum der deutsche Aussiedler Mitte/ Ende des 19. Jahrhunderts.
Da wir nicht auf de Pan Am fahren wollten ging es über Nebenstraßen nach Valdivia. Eine dieser Straßen führte an den Rio Bueno über den nur eine Minifähre ging. Der Fährmann, ein alter Mann war äußerst skeptisch wegen dem Gewicht unseres Campers, aber mit einem  mutigen „vamos a probar“ brachte er uns sicher ans andere Ufer. In Valdivia fanden wir im Camping Orilla Verde Unterkunft.
Ein Tag in dieser blitzsauberen Stadt, die wir in bester Erinnerung hatten, mit ihrem faszinierenden Markt am Flussufer. Alles was Meer, Fluss und Acker so bietet, wird angeboten. Eine Attraktion gibt es:  an der Mole hinter den  Marktständen, teilen sich Seelöwen(!) mit Möwen und Rabengeiern und Kormoranen die Abfälle, die beim Zerlegen der Fische abfallen.
Da es immer noch über 1000km nach Santiago sind, entschlossen wir uns einen Teil auf der Pan Am zu fahren.

Zentralchile ist sehr dicht besiedelt, Agrarwirtschaft und Industrie sind vorherrschend. In San Javier  haben wir die Pan Am verlassen und sind an die Küste nach Constitucion  gefahren. Diese Gegend wurde im Februar  von großflächigen Walbränden heimgesucht. Was für ein trauriger Anblick, Kilometer um Kilometer endlos total verbrannte Kieferwälder zu sehen. In Constitucion gibt es einen einen wunderbaren Schwarzsandstrand mit riesigen  bizarren Felsformationen. Die Saison ist nun schon vorbei, so waren wir auf dem Campingplatz Calabocillos am Strand ganz alleine. Weiter ging es der Küste entlang, vorbei an den Dünen von Putu nach Pichilemu, DER Surfertreffpunkt in Chile. Dieser Küstenstreifen ist nicht so mondän wie nördlich von Valparaiso, eher ländlich geprägt.

So. 19.03. – Mi. 22.03.2017
Heute haben wir uns mit Mick in Santa Cruz im  Valle Colchagua, einem großen Weinanbaugebiet vor den Toren Santiagos verabredet. Wir trafen uns anschließend in Isla Maipo auf seinem Campo und großen Weingut.  Ein wunderschönes Landhaus umgeben von Weingärten, Avocadoplantagen, Nussbäumen, Palmenalleen, ZItrusfrüchten und vieles mehr. Dazu auch Swimmingpool, endlose blühende  Oleanderhecken und Rasenflächen. Der Mittelpunkt ist natürlich die Bodega wo der Hobbywinzer seinen Wein macht.  Er war gerade dabei einige Fässer die letzten Jahrgänge in Flaschen abzufüllen. Parallel dazu wurden in den Stahlbottichen auch schon die neuen Trauben gekeltert.
Wir haben uns seit 30 Jahren nicht mehr gesehen, aber er ist immer noch der alte Mick, obwohl  Don Friedmut  nun eigentlich besser passt. Es waren schöne Tage in diesem verwunschenen Paradies und wir haben viel übers Weinmachen gelernt, über alte Zeiten geplaudert und die  großzügige Gastfreundschaft genossen.

Do. 23.03.2017
Bei dichtem Nebel nach Concon gefahren, wo Peter schon vor der Abreise einen Termin wg. Höhenanpassung der Heizung für die Andenpässe und später das Altiplano  vereinbart hatte. Der Termin hat erstaunlicherweise auch geklappt. Hier ist die Küste dicht besiedelt (Costa del Sol lässt grüßen), der Küstenstreifen, Hochhaus an Hochhaus mit teilweise sehr exklusiven  Ferienwohnungen. Ende der Saison, daher sind die Strände schon ziemlich leer. 30 km Inland strahlendes Wetter –  hier am Meer schiebt sich die Nebelwand vom Pazifik her und lässt alles etwas grau erscheinen. Am Nachmittag haben wir am Strand den Anfängern im Wellenreiten zugesehen, ein anstrengender Lernprozess. Der Weg zum Profi der die Superwelle reitet, ist offensichtlich sehr lang und mühevoll.
An der Küste war es neblig und nach all den Nobelorten sind wir in Los Molles auf einer wunderschönen Nebenstraße ins sonnige Landesinnere abgebogen. Auf der Ruta los Cristales gelangten wir über einen abenteuerlichen Pass nach Illapel.  Auf der Passhöhe, zwischen mannshohen Kakteen,  die auch noch teilweise blühten fanden wir einen  Schlafplatz.

 

Sa. 25.03.2017
In Combarbala gibt es das erste der zahlreiche Observatorien. In der Stadt war alles ausgeschildert und nach 8km vom Zentrum hatten wir unser Ziel erreicht. Aber am verschlossenen Tor war eine Notiz, dass man eine Besichtigung etwas umständlich nur im Dorf am Plaza buchen kann. Der Platz war aber ein perfekter Schlafplatz in der riesigen Kaktus-Landschaft hoch über der Stadt und all die farbigen Wüstenberge ringsum und so haben wir den Sternenhimmel nachts auch so bewundern können.
Hinunter ging es ins  Rio Grande Tal, ein fruchtbares Tal mit Weingärten so weit das Auge reicht. Der Kontrast zwischen dem grünen Talgrund und den umgebenden Wüstenbergen könnte größer nicht sein.
Über Ovalle ging es dann weiter auf der Ruta de Estrella, so genannt, weil die Luft hier besonders klar ist und deshalb hier die meisten Observatorien sind. Noch ein sehr steiler Pass führte uns auf über 2000m, und weiter unten im Tal liegt das Observatorium La Pangue. In der Hoffnung dass wir einfach davor warten und uns einer Abendtour anschließen, sind wir Richtung Tal gefahren. Aber auch hier Fehlanzeige, Tore zur Zufahrt  fest verschlossen und keinerlei  Info. So haben wir die Sterne mit unserem Fernglas angesehen.

Di .28.03.2017
In extremen Serpentinen  fuhren wir quasi im Sturzflug hinunter ins Valle Elqui, nach Vicuna. Hier werden die Trauben nicht zu Wein sondern zu Pisco verarbeitet. Da mussten wir uns gleichmal Chiles Nationalgetränk  genehmigen.  Auch ist das Tal ein Zentrum für die Esoteriker und Althippies dieser Welt, angeblich führt hier ein Weltmeridian durch und Ufos sind hier auch schon gesichtet worden… Die Landschaft  hier ist so beeindruckend, die Luft so klar und der Sternenhimmel so überwältigend, dass man alles für möglich hält.
ENGLISH VERSION

Once in Argentine we went east trough Esquil and Trevelin, nice little towns. These were founded by Welsh people late 18th century and still today one can see their influence.
On our way to Piedra Parada the landscape changed dramatically. The Canyon Buitrera is really fascinating, full of bizarre rock formations. It is well known by the climbers all over the world. So when we did a hike through this canyon you could see them all over the place clinging to vertical drops.
There we met our Austrian friends who were on their way down south. They brought along another Austrian traveler, so it was a small Austrian gathering in the middle of nowhere.
From there we went back towards the Andes and to the famous town of Bariloche. Well, here again it is one of these touristy places you find all over the world. It is situated beautifully on the lake lNahuel Huapi, this surrounding could be anywhere in the Alps. Unfortunately we did not see much of it, rain  and snow prevented this. So it was exactly like back home…
Once again we crossed the Andes back to Chile. Here too with all these numerous lakes and pretty little villages it really felt like being back in Europe. The big difference of course is these beautiful snowcapped volcanoes. One of the most perfect shaped one is volcano Osorno. Nowadays a perfect paved road brings you up to the base of the mountain, 38 years back we had to walk!! this long way up.
Trough Central Chile we went quite fast, it is quite populated, farmland und industries. We also were to meet Mick, an old friend from way back in South Africa. He has a beautiful vineyard just outside Santiago. We spent lovely days there and enjoyed the generous hospitality.
But after a few days we got itchy feet again and off we went north along the coast. The weather on the coast was foggy and the Pan Am rather boring to drive along, so we went inland towards the mountains again.  Beautiful back roads over a few steep mountain passes brought us into the Valle Elqui. A beautiful valley, where they grow the grapes for the famous Pisco. Also in this area are some of the most renowned observatories of the world, because here the air is so clean so it is perfect for stargazing. The landscape being so grand, the air so clear und the star-studded sky so awesome, no wonder there are  plenty new age gurus, UFO- watchers and old hippies living in the valley. But having had some of this Pisco sour, the famous Chilean drink, one starts to think anything could be possible….

Update  08.03.2017:   von Villa o´Higgins nach Futeleufa

(english Version see below…)

Di. 14.02.2017

Der Wettergott war ein weiteres mal guter Laune. Wir konnten die restlichen 100km südwärts nach Villa O`Higgings bei Sonnenschein genießen. Gletscher, Seen, Flüsse, wild sprudelnde Wasserfälle und dichter Urwald säumen diese Straße in die Wildnis. Das Wetter war so warm dass wir am Lago Cisne unsere Aussen-Dusche aktiviert haben. Und dann ging es nach O`Higgins und weiter an die Bahia Bahamondez am Lago O`Higgins.
Hier ist endgültig Schluss, weiter nach Süden geht auf der Westseite der Anden nichts mehr. Danach reichen die Gletscher des riesigen Campo Hielo Sur direkt an die Berge heran und versperren den Weg hinunter bis zu den Torres del Paine. Zu Fuß und mit dem Fahrrad kann man allerdings über den Paso Divisoria wieder hinüber nach El Chalten ins Fitz Roy Gebiet gehen. Man spart sich so den riesigen Umweg nach Norden. Diese Fahrradtour scheint Kultstatus zu haben:  nur so ist es zu erklären dass Scharen von Radlern von Cochran aus sich auf die 290km lange anspruchsvolle Schotterstrecke nach O`. H. machen um dann dort  über die Anden in 2 Tagen zurück nach El Chalten zu kommen.

Mi. 15. 02.2017

Nebel, Regen und tiefhängende Wolken begleiteten uns auf dem Rückweg Die Wasserfälle waren noch zahlreicher und wilder, und auch der Rio Baker war angestiegen. Allerdings war er nicht mehr so blau-türkis wie letzte Woche, die Zuflüsse die nach dem Regen teilweise eine braune Brühe sind, haben das kristallklare Wasser etwas getrübt. Hoch überm Fluss fanden wir einen Schlafplatz, später kamen noch Birgit und Udo mit ihrem Landcruiser dazu. Die Beiden sind altgediente Südamerikareisende und wir hatten einen sehr lustigen und späten Abend zusammen.
Nun sind wir weiter dem Fluss nach Norden zum Lago General Carrera gefolgt.  Je näher man dem Lago Bertrand, dem Ursprung dieses großartigen Flusses kommt, desto wilder wird er und desto intensiver wird die Farbe. Hier kann man mit  Recht vom „schönen blauen Fluss“ singen. Das Ganze wird eingerahmt  von bizarren Berggipfeln, die von grünblauen Gletschern überzogen sind.  Lago Bertrand und auch Lago G. Carrera sind von derselben intensiven Farbe und glasklar. Der Lago Carrera ist der zweitgrößte See in SA. Er ist grenzübergreifend und heißt auf der argentinischen Seite Lago Buenos Aires. Man stelle sich vor die Deutschen, Schweizer und Österreicher würden dem Bodensee drei verschiedene Namen geben..
Heute entschieden wir uns ein Stück weit in Richtung Chile-Chico am Südufer des Lago Carrera nach Westen zu fahren, da dies eine der schönsten Strecken ist, die Chile mit Argentinien verbindet. So war es auch, über P. Guada sind wir zu einem wunderbaren Aussichtspunkt hoch über dem Rio Malin gelangt. Nur mit Aussicht war nix , es regnete sich so richtig ein, rundherum nur grau in grau.

So. 19.02.2017

Nachdem es die ganze Nacht ohne Unterlass geregnet hat, zeigt sich zum Frühstück die Sonne. Nach und nach lösten sich die Wolken auf und ein grandioses Panorama breitete sich aus. Der smaragdgrüne See und im Hintergrund das nördliche patagonische Eisfeld. Die Farbe dieses Sees ist im wahrsten Sinne des Wortes unglaublich, Kitsch pur.

In Puerto Tranquilo gibt es ein weiteres Highlight:
   

Die Marmorkathedralen im See, ein Naturspektakel der Sonderklasse. Mit einem kleinen Boot wurden wir in eine Bucht geschippert wo diese extravaganten Felsformationen im türkisblauen, glasklaren Wasser stehen. Diese sind aus vielfarbigem Marmor und der stetige Wellenschlag hat tatsächlich Gebilde erschaffen die an spitzgiebelige Säulen gotischer Kathedralen erinnern. Dazu spiegelt sich diese unglaubliche Wasserfarbe auf den blanken Formen wider.
Das Wetter sah recht vielversprechend aus, so machten wir uns, nachdem wir wieder an Land waren, auf den Weg ins Valle de Exploradores. Ein  Gletschertal das vom Lago Carrera nach Nordwesten zu einem der zig hundert Meeresarme führt, welche die südliche Pazifikküste Chiles kennzeichnen. Im Talgrund wildschäumende Gletscherbäche und „kalter Regenwald“ und das und gleich darüber unzählige blauschimmernde Gletscher.
Der Abschnitt der Caretera  von P. Tranquilo  nach Cerro Castillo ist eine der übelsten Rüttelstrecken. Am Abend hatten wir wirklich das Gefühl dass sich sogar alle Zahnimplantate gelockert haben.

Wolkenloser Himmel und das Panorama des Cerro Castillo begrüßte uns aber als wir aufwachten. Kurz vor Cerro Castillo haben wir noch einen Abstecher zu den Cuevas de los Manos gemacht. Die Minivariante von den Cuevas in Argentinien, die wir nicht aufgesucht haben. Es war ein wunderbarer Spaziergang, aber die Höhlen selber mit den paar Handabdrücken, na ja…. Auf dem Weg nach Coyhaique fanden wir einen Traumplatz an einem glasklaren Fluss, am Beginn eines Abschnitts des Sendero Chileno. Das Wetter war so warm, dass man ein Bad im Bergbach riskieren konnte.

Do. 23.02.2017

In Coyhaique hatten wir einige Mühe den Campingplatz „Amonites“ zu finden. Ein Hostal für Backpackers, ein Campingplatz für Zelte und einige wenige Plätze für Campingautos. Sergio und seine Frau managen diesen ungewöhnlichen Platz mit einer umwerfenden Herzlichkeit, so dass man über die Mängel hinwegsieht. Aber das Internet ist eines der besten in Patagonien und heiße Duschen gab es auch. Wenn man denn die Warteschlange in Kauf nahm  (drei Klos/ Duschen für gefühlte 40 Leute). Abends gab es noch eine Fiesta mit einem Asado Palo, d. h. zwei GANZE Lämmer wurden auf diese Rechen aufgespannt und in 5 Stunden gegrillt. Sieht sehr urig aus, kulinarisch eher etwas fragwürdig. Das gegrillte Fleisch wird  lieblos mitsamt Knochen herunter gesäbelt und es ist eher eine Fieselei als Genuss. Wenn man  dann die Reste dieses Mahles sieht könnte man schon zum Vegetarier werden.
Da wir einen Platz am Rio Blanco ansteuerten (wg. Sonnenfinsternis), war es ein kurzer Fahrtag. So sind wir noch nach Puerto Aysen gefahren. Nach einem Abstecher über die Hängebrücke nach Puerto Chacabuco gings dann zurück zum Schlafplatz.

So. 26.02.2017

Ein strahlender Tag , nur eine kleine Wolke am Himmel und wir zwischen Coyhaique und Puerto Aysen genau an dem Platz wo die ringförmige Sonnenfinsternis am Besten(!) zu sehen ist. Da wir aus dem Internet eine Zeitangabe von 13h – 14h hatten, haben wir beim Frühstück erst gar nicht darauf geachtet als es plötzlich kälter wurde. Als sich das Licht dann auch noch veränderte, wurde uns klar dass diese Angabe sich nicht auf Ortszeit, sondern auf  die mitteleuropäische(!) Zeit bezog. Da es einen Unterschied von 4 h gibt, war das Spektakel schon im vollen Gange. Mit dem Graufilter von Peters Kamera konnte man sehr gut sehen, wie sich der Mond vor die Sonne schob.  Allerdings wurde es jetzt nicht dramatisch dunkel, aber die Temperatur fiel sehr schnell und sehr merklich und alles war in ein eigenartiges, fast unheimliches Licht getaucht.

Mo. 27.02.2017

Gegen Mittag fuhren wir weiter nach Norden. In Manihuales haben wir zufällig  unseren amerikanischen Freund Marty wieder getroffen und bis Lago las Torres mitgenommen. Dort ist er mit seinem Minischlauchboot in See gestochen (looking for adventures) mit dem Ziel, den ausfließenden reißenden Bergbach flussabwärts zu befahren.    
Ein Rätsel wie dieser Mann mit einem 40kg Rucksack, einer Angelaurüstung und er selber mit diesem Gefährt die Flüsse erkundet. Wir hoffen, es hat alles geklappt!!!
Auf dem Weg weiter nach Norden sind wir zwei jungen Radlern aus Innsbruck begegnet. Niki & Philipp sind schon 3 Jahre unterwegs – von Alaska nach Feuerland. Sina, Andre und ihren zwei Kindern im grünen Mercedes Rundhauber trafen wir am Rio Cisne an einem schönen Platz. Auch sie sind weitgereiste und vor allen Dingen begeisterte Reisende. Später kamen auch noch C&S dazu. Um ein Lagerfeuer das mühselig mit feuchtem Holz und Spiritus im Gang gehalten wurde gab es dann Reisegeschichten  aus aller Welt, bis uns der wieder einsetzende Regen in die Betten trieb…

Di. 28. 02.2017

Wir sind Richtung „Ventisquero Colgante“ aufgebrochen, mit der Hoffnung auf besseres Wetter. Trotz strömenden Regens ist dieser Teil der Carretera faszinierend. Links und rechts zieht sich der Regenwald steilen Felsen hoch. Diese Hänge sind von Riesenfarnen, Riesenrhabarber, Lianen und dichtem Bambusbäumen, sowie bemoosten Baumriesen bewachsen. Nun bei dieser Witterung ist das ganze garniert mit zahllosen Wasserfällen die aus jeder Felsritze hervorsprudeln.
Am „Ventisquero Colgante“ wurde uns mitgeteilt dass sie den Campingplatz und den Wanderweg wegen des ausnehmend starken Regens gesperrt haben und keine Aussicht auf Wetterbesserung in den nächsten Tagen besteht. Also sind wir weiter auf der sich im Umbau befindenden Carretera gefahren. Bedenklich schien uns dass sie an manchen Stellen abgesperrt war und jeweils nur ein Auto passieren durfte, ein Aufpasser blickte dabei sorgenvoll zu Felswand hoch, ob auch nichts ins Rutschen kam. Das pittoreske Puerto Puyuhuanpi versank mehr oder weniger im Schlamm, was den Charme natürlich etwas getrübt hat. Regengefülltes Schlagloch an Schlagloch begleiteten uns auf dem Weg weiter nach Norden.
In La Junta beschlossen wir die 75km nach Puerto Raul Marin Balmaceda zu fahren. Die Fahrt durch dichten Regenwald entlang dem Rio Palena war trotz des Regens wunderschön, denn ohne Regen kein Regenwald. Am Meer angekommen setzte aber wieder extra starker Regen ein, so hatten die Delfine null Bock sich zu zeigen. Fanden einen Traumplatz auf den mit wilden Erdbeerpflanzen befestigten Dünen. Aber was nützt der beste Platz wenn der Regen waagrecht kommt.

Do. 02.03.2017

Wir wurden vom Trommeln der Regentropfen auf unserem Auto-Schlafzimmerdach geweckt und machten uns gleich mal auf den Rückweg. Die dichtbewaldeten Hügelketten, die man gestern noch schwach sah, waren heute total in dichten Nebel gehüllt.  Dieses Wetter ist aber typisch für die pazifische Seite der Anden, soll ja bewiesenermaßen die regenreichste Ecke der Welt (!) sein.
Da der Wetterbericht für die nächsten Tage auch keine Änderung versprach beschlossen wir daher in La Junta, uns auf die argentinische (atlantische) Seite der Anden zu verziehen.
Auf der Strecke nach Futaleufu, wie überhaupt hier im nördlichen Abschnitt der Carretera wechseln sich Superteerstrecken  übergangslos mit Naturstrassen-Strecken ab, die eigentlich nur aus übelstem Wellblech Schlaglöchern bestehen.
Wir haben uns jetzt fast einen  Monat auf der Carreterra Austral rumgetrieben und noch fehlen die letzten 400km nach Puerto Montt.
Heute sind wir über Futaleufu ein weiteres Mal in Argentinien eingereist. Die Landschaft und auch die Klimazone änderte sich, als wir nach Westen fuhren. Kein Regenwald mehr, ein paar vereinzelte kleine Gletscher und klare Bergbäche. Hier erinnert die Landschaft schon sehr an unsere Alpentäler. Unmittelbar nach der argentinischen  Grenzstation führte eine Track zu einem schönen Platz am Fluss, wo wir gerade diesen Bericht schreiben.

english version…

Once again, we had nice weather when we reached the end of the Carretera Austral. Here in Villa O`Higgins one cannot  get any further by car. The Patagonien Southern Icefield is a gigantic barrier right down to Puerto Natales.
But there is a track across the Andes, to get to El Chalten in Argentina. This can be done only on foot or with bicycles. Lots of young people take this route with their bicycles, quite a strenuous adventure.
But as usual in Patagonia rain is never far away, on the way back it was raining cats and dogs.
The next highlight on our way north is Lago General Carrera. It  is a huge lake which reaches across the border to Argentina. It is surrounded by high mountains and glacier, but the most amazing feature is this unbelievable color. It’s an intense shade of turquoise/blue, almost artificial.
In Puerto Tranquilo we hired a boat and visited the famous Marble Cathedrals. There wind and water shaped bizarre marble formations which really look like gables in some gothic cathedrals. Together with the reflection of this unreal color of the lake, it is absolutely fascinating.
From there on we went to the first “big” town in northern Patagonia, Coyhaique where we just arrived in time to watch a sun eclipse. Was quite interesting to watch it, did not really get dark, there was only a kind of eerie light and the temperature dropped noticeable.
On our way north we met amazing Marty again, the American guy who walked Alaska on foot and on his own. We saw him off as he climbed in his tiny inflatable raft, a 40kg back bag, his fishing gear and himself, going off to explore the river and doing some fly fishing.  How on earth does he manage…
Well rainforest is called rainforest, because it rains- right? Well that´s true enough, and yet these forests are so fascinating, even when it pouring down. Gigantic ferns, gigantic rhubarbs,  gigantic trees lining all the steep descents. And in this rain there a hundreds of waterfalls gushing  down and tumbling into numerous rivers. Unfortunately, because of rain the closed  a hiking trail to a “hanging Glacier”, but one would not have seen a thing, the clouds hanging so low.
The Caretera Austral is partly under construction. So sometimes there was only one car at the time allowed to pass, as the workers looked worried at the big rocks above….
We spent nearly a month on the Carretera Austral, and yet there are still 400km to Puerto Montt.
But we decided to cross the Andes into Argentina once again, as the weather forecast  is predicting even more rain and we can expect better weather only on the argentinian side.. .


Update  16.02.2017:   Gletscher Perito Moreno & Carreterra Austral

(english Version see below…)

Mi.  01.02.17
Gestern Abend sind wir von El Calafate vor die Tore des Parque Glaciares mit dem Perito Moreno Gletscher gefahren und haben dort übernachtet.
Zu Recht steht dieses Naturwunder an allererster Stelle für jeden Patagonien Besucher. Wirklich ein Naturschauspiel der Extraklasse. Da breitet sich diese endlose blauschimmernde, wild zerklüftete Eisfläche vor einem aus, um dann in einer 70m senkrechten Eiswand zu enden, die im See steht.
Die bizarren Formen dieser Wand spiegeln allerdenkliche Blau – und Grüntöne wider. Und des ist ein gewaltiges Schauspiel, wenn Teile davon abbrechen und donnernd ins Wasser klatschen und als verschieden große Eisberge wieder auftauchen. Unbeschreiblich schön. Das ganze Gelände ist  mit Laufstegen verbunden, so dass man jede Menge verschiedene Aussichtsplattformen besuchen kann. Dadurch kommt man sehr nahe an die Eiswand heran und hat immer wieder einen anderen Blickwinkel. Die 20U$ Eintritt sind absolut gerechtfertigt. Wir waren den ganzen Tag da, haben mittags eine kleine Pause im Auto eingelegt und sind dann im Nachmittagslicht wieder stundenlang herumspaziert. Im Hintergrund aus dem Gletscher ständig eine Geräuschkulisse aus Krachen, Knacken und Donnern. Irgendwie bedrohlich, meistens hört man den Knall erst wenn die Brocken schon in Wasser geklatscht sind.
Abends sind wir wieder zurück zum Schlafplatz vor den Toren des Nationalparks und genossen den absolut spektakulären Wolkenhimmel…

Do. 02.02.17
Ein warmer sonniger und windstiller Morgen. Peter hat die Gelegenheit genutzt und hat unsere fehlende Dachlucke erneut wetterfest gemacht. Am Nachmittag sind wir in El Calafate eingetrudelt und das warme Wetter hat uns die erste Außendusche beschert, war schon noch etwas zugig, auf der Landzunge mit Blick auf El Chalafate.

Fri. 03.02.17
Die Fahrt nach El Chaten war leider nicht so spektakulär wie erwartet. Das Fitz Roy Massiv war nirgends zu sehen, alles wolkenverhangen grau in grau. Wir parkten am Parkplatz Fitz Roy, wo bereits 5 andere Overlander standen. Am Abend wurde es richtig voll.

Sa.  04.02.17
Ein windstiller, wolkenloser Tag in Patagonien? Ja das gibt es!  Als wir gegen 11h aufbrachen zur gut 8 stündigen Wanderung zur Laguna Tres Lagos gab es noch ein paar Wolken, aber nach und nach zeigten sich die Türme und ihre umgebende Gletscher in ihrer vollen Pracht vor einem fast wolkenlosen Himmel.Ein wunderschön angelegter Wanderweg durch Moore und kristallklare Flüsschen führt gemächlich zum letzten sehr steilen Aufstieg zum Fuß des eindrücklichen Massivs. Der Lohn, ein Panorama vom Feinsten.

 

So. 05.02.17
Heute gab es einen Ruhetag. Wir sind Richtung Lago Desierto gefahren mit wiederum neuen Ausblicken auf dieses großartige Gletscher Massiv. Am Fluss fanden wir einen windgeschützten Platz, trafen auch noch Chiara & Thomas (italienisch/französisches junges Paar) an, die mit Landy und Maggolina Dachzelt unterwegs sind. Wie  auch wir und fast alle, die wir treffen, fahren auch sie Richtung Norden. D.h., man trifft oft und immer wieder dieselben netten Leute…

Mo. 06.02.17
Nachdem wir im Cafe noch unsere Emails gecheckt und mit Marion & Horst aus Lindau(!) getratscht haben ging es nun auf der Ruta 40 nach Norde. Die ersten km alles asphaltiert und dann 70km über eine der üblichen üblen Wellblech-Rüttelstrecken.
Bis Gobernador Gregoris dann wieder auf der Ruta40.  Nachdem Peter einem sehr merkwürdigen deutschen Paar geholfen hat, ihren Mercedes G  Ormocar Camper wieder zu öffnen, aus dem sie sich gerade ausgeschlossen hatten (was wohl so selbstverständlich war, dass sie ganz vergaßen sich zu bedanken…?} ging es weiter Richtung Norden.
Über Bajo Caracoles fuhren wir nach Südwesten, dem ersten Andenpass dieser Reise zu.

Do. 09.02.17
Paso Roballos ist eine dramatisch schöne Andenüberquerung. Nicht sehr hoch – nur 760 m – aber: an der Landschaft mit ihren Canons, gigantischen Steinformationen, bizarrsten Bergspitzen  und blauen Seen man kann sich nicht sattsehen. Dazu wilde Guanakos in Mengen, am Himmel immer wieder riesige Kondore und im Hintergrund die Gletscher vom Campo Hielo Sur, einfach großartig.
Grenzübertritt (auf der Passhöhe) ist mittlerweile Routine und so waren wir ratzfatz schon wieder in Chile.

Fri. 10.02.17
Wir  werden nun auf der Carreterra Austral wieder in Richtung  Süden folgen. Bis in die 1980 Jahre gab es keine Landverbindung südlich von  Chilo Chico. Erst unter Präsident Pinochet wurde dieses  Projekt in Angriff genommen, und nach und nach immer weiter nach Süden ausgebaut. Heute ist sie neben der PanAmericana,  der Ruta40 in Argentinien eine der Straßen der Welt, die man einfach gefahren sein muss. Die Fahrt hinunter entlang dem Rio Chacabuco zum Rio Baker ging schnell. Dann weiter auf der durchwegs nur geschotterten und teils eher schmalen Carreterra nach Cochrane entlang diesem einmalig wilden, milchig blauen Fluss, der als einer der wildesten in Chile gilt. Zahlreiche Stromschnellen bestätigen das.  In Cochrane fanden bei den Pescadores am See  einen Platz mit kalter Dusche. Hier trafen wir auch Marty, einen sehr sympathischen Amerikaner aus Montana. Er hat Alaska auf rund 3000 Meilen allein zu Fuß durchquert, sicherlich ein Unterfangen das eine gewisse Verrücktheit voraussetzt. Aber allein seinen emotionalen Stories zu lauschen – besser wie Kino. Schon beim Wieder-Erzählen manchen seiner Erlebnisse traten ihm Tränen in die Augen was er mit:  you know I cry very  easily… kommentierte.

Sa. 11.02.17
Als wir uns gegen Mittag gerade wieder auf den Weg machten, sahen wir dass in Cochrane eine Art „Bezirksmusik- und Trachtenfest“ der „Costumbristas“ der Provinz stattfand. Ein malerischer Aufmarsch von vielen  Gauchos auf ihren Pferden und voller Montur. Dazu riesige Ochsenfuhrwerke, wir wussten gar nicht dass es soo große Exemplare der Gattung Kuh gibt. Nach dem Umzug wurde natürlich auch für das leibliche Wohl gesorgt, mit ganzen Ochsen und zahllosen Lämmern auf dem speziellen Grill. Definitiv nichts für Vegetarier. So war es schon später Nachmittag, als wir uns schließlich auf die staubige Fahrt Richtung Süden machten.
Was für eine Strecke und Landschaft! Ein glasklarer See nach dem anderen und im Hintergrund immer die vergletscherten Andengipfel.

So.12.02.17
Wir erreichen das Meer bei Caleta Tortel, ein kleines komplett straßenloses Fischerdorf, es liegt dort wo der mittlerweile sehr breite Rio Baker in einen der zahllosen Fjorde fließt. Erst seit 1995 führt eine Stichstraße dahin, früher konnte man nur per Schiff anreisen. Diese Ansiedlung klebt an den steilaufragenden, bewaldeten Felsen, der diese  Bucht einrahmt. Das Dorf ist nur über schmale Holzstege und Holztreppen verbunden. Es gibt KEINE Straße. Auch die Plaza steht auf Pfählen im Wasser an den Felsen gelehnt. Wenn z. B. der Supermarkt beliefert wird, dann ist ein Großteil der Einwohner damit beschäftigt diese Waren zu Fuß an Ort und Stelle zu verfrachten. Es entsteht der Eindruck eines Mini Venedigs bei  Hochwasser mit kleinen bunten Holzhäusern, im tiefen unwirtlichen Süden Chiles. Bei Sonnenschein, wie heute –  sehr pittoresk. Allerdings ist diese  Gegend eine der regenreichsten Regionen dieser Erde und an 300 Tagen im Jahr hängen die Wolken so tief dass man das wunderbare Panorama nicht mal erahnen kann.
Auf der Fahrt weiter nach Puerto Yungay wurde das Wetter zusehends wieder patagonienmäßig. Tiefhängende Wolken, Nebelschwaden und Nieselregen begleitete uns durch den sogenannten „kalten Regenwald“. Nix mehr mit vergletschernden Bergen, nur noch Urwald, durch den diese Straße durchgeschlagen wurde. Gigantische Farne, Sümpfe in denen abgestorbene Bäumen gespenstisch stehen, wechseln mit dichtstehenden, moosüberzogenen Baumriesen ab. Das Unterholz ist so dicht, da besteht kein Durchkommen – nirgends. Dann kommt ein Fluss nach dem anderen der in die diversen, weitverzweigten Seen fließt. In Puerto Yungay mussten wir die Fähre (gratis weil = Teil der Straße) nehmen, die uns über den Rio Bravo schipperte. Dann ging diese Pionierstraße weiter Richtung Villa O Higgins.

 

ENGLISH Version
Without a question, Perito Moreno Glacier is one of the most spectacular highlight in Patagonia. There is this gigantic ice field, which just ends in a 70m high sheer drop into the lake. What a sight when chunks of ice as big as small house break away and crash into the Lago Argentino. We spent a whole day there and could not get enough of this spectacle. We were lucky, we had a sunny day, so the all this different shades of blue and green, plus the colour of the lake- awesome!
Next day we left El Calafate to drive to El Chalten.  This little village lies at the foot of the awesome Fitz Roy Massif. Indeed it can easily compare with all the impressive mountains we have in the Alps. We did an 8 hours hike to the rim of the glacier. There are beautiful trails all over the place and one could spend days doing them all. Once again we had one of these rare windless and cloudless days in Patagonia.
After a relaxing day, we left towards our first pass crossing the Andes again into Chile. Via Gobernador Gregores we drove up Paso Roballos. A mountain-pass not very high, nevertheless absolutely grand.   Lakes, snow capped mountains, canyons and rock formations in all shapes and colors,  one just can’t  get enough of it.
We crossed the border once again, back in Chile we turned south to drive the famous Carretera Austral.  It is one of these roads that are a must, one has to drive, just another “End of the World “ road. Till the mid 1980 years, this part of Chile south of the Lago General Carrera could not be reached by car.  It could be reached only by ship or some of the settlement by tiny planes. It was then as it is now very sparsely inhabited.
We started at Lago Bertrand following the beautiful Rio Baker. What a river- the color deep turquoise with lots of rapids. The backdrop, high mountains and glaciers where ever one looks. We spent a night in Cochrane, where we met a very special, very nice American. He crossed Alaska on foot and listening to his stories was better than movies. There was a “fiesta” going on in town. Lots of gauchos in full gear and the biggest BBQ/ braai we have ever seen.
We drove further down south to Caleta Tortel. That’s a unique little village, because there are NO roads whatsoever. The place is perched on a steep rocky mountain on one of this numerous fjords. There are only  narrow passageways  and stairways made of wooden planks. Only since recently there is a road leading to it.  But from there everything has to be carried on foot. The church, the plaza, everything is build on stilts in the water or on the steep mountain sides. Probably not so practical to live in but very quaint to look at…

Update  30.01.2017:   Torre del Paine

(english Version see below…)

 

Do. 26.01.2017

Die Anreise zum NP. ist  von grandiosen Ausblicken gekrönt, tiefblaue Gletscherseen und im Hintergrund das Postkartenmotiv der Torres und Cuernos. Wir wählten die Süd Route, zahlten an der Porteria Serrona  je 21 000 CPS = 30€ p.P.  Eintritt und los ging es zum Salto Grande. Auf dem wunderschönen Aussichtsparkplatz, an dem wir eigentlich nächtigen wollten, gab es Sturmböen und Regenschauer, die dann doch etwas sehr bedrohlich wurden. Wir haben uns deshalb lieber auf den Parkplatz am Lago Pehoe, wo auch die Ablegestelle vom Katamaran ist, zurückgezogen. War aber nicht wesentlich weniger Wind und zudem setzte auch noch wolkenbruchartiger Landregen ein. Richtiges Patagonien-Wetter halt …

Fri. 27.01.2017

Der Morgen präsentierte sich grau in grau, aber es regnete nicht mehr. Da wir wild entschlossen waren, die Wanderung zum Gletscher bzw. Lago Grey wieder wie vor 38 Jahren schon zu machen, haben wir bei wir trotz Wind, Graupel und Regenschauern den Katamaran genommen, der uns zum Refugio Paine Grande als Ausgangspunkt für die Wanderung brachte. Diese (jetzt eine) Lodge war vor 38 Jahren eine kleine Hütte mit 8 Stockbetten ohne Matratzen. Es war damals unser Übernachtungsplatz auf unserer 2 tägigen Wanderung zum  Gletscher Lago Grey. Heute muss man das Schiff nehmen (40€ retour) um diesen Ausgangspunkt zu erreichen. Sämtliche Übernachtungs-Möglichkeiten für  Hotel, Camps und Refugios  im Wandergebiet müssen inzwischen vorbestellt werden und anscheinend ist alles schon bis März ausgebucht. Wandern im Torre del Paine ist in.
Während der Überfahrt hatten sich o Wunder die Regenwolken verzogen und langsam kam die Sonne durch. Die Wanderung ist noch so schön wie wir sie in Erinnerung hatten, der einzige Unterschied: damals ist uns kein Mensch begegnet. Jetzt sind jede Menge hochbepackte Wanderer unterwegs.

Erinnert sich noch jemand an den Sturm „Lothar“?  So muss man sich die Wanderung  auf dem ungeschützten Grat  (gottseidank nur ein Teil der Wanderung) vorstellen. Mehr als einmal hat mich der Wind einfach umgeblasen.
Andere Hiker, Mädchen mit ihren hochgepackten 30kg Rucksäcken (für die mehrtägigen Wanderungen) hatten keine Chance, einmal am Boden, wieder hochzukommen.

Aber der See, die im Wasser schwimmenden Eisberge, der Gletscher und die Berge im Hintergrund…, es ist doch sehr beeindruckend.
Als wir nach 6 Stunden  wieder  zurück über den See Pehoe geschippert sind, haben wir unseren Übernachtungsplatz gewechselt und haben in  Torres auf dem Visitor Parkplatz einen Schlafplatz mit Blick auf die eigentlichen Torres Felsnadeln, die nicht unähnlich den Drei Zinnen sind, gefunden.

Sa. 28.01.2017

Nach soviel Aktivität gestern, gab es heute einen Ruhetag. Nachmittags kamen auch noch Cornelia & Stefan dazu. Beim G&T zu dem die Beiden geladen hatten, war die Runde mit 3 Unimog, einem MAN und unser kleiner Toyo komplett.
Der Park ist sehr weitläufig, zum Abschluss sind wir noch zur Laguna Azul hochgefahren, traumhafter Platz. Auf einer Wanderung hatten wir nochmals einen anderen Blick auf das beeindruckende Gebirgsmassiv. Die Torres haben sich gleich darauf schon wieder in dichten Nebel  gehüllt, anscheinend ist das der Normalfall.  Trotz hoher Besucherzahlen (Hochsaison!) ist dieser Park immer noch ein Highlight.
Nun ging es über Cerro Castillo wieder zurück nach Argentinien zum nächsten Höhepunkt der Reiseroute.
Wir sitzen nun hier in EL Calafate am riesigen  türkisfarbenen Lago Argentino und nutzen das schnelle Internet vor dem Museo Glaciarium

english version:

Do. 26.01.2017
Taking  the southern route from Puerto Natales to the NP. ,there are just so many beautiful  places to stop and take pictures, these mountains, glaciers  and all these lakes in-between –just awesome.
When we entered the park we still had nice weather and the Torres & glaciers were presenting themselves in all their glory. But later it was just rain &  wind  and no mountain view what so ever.
Next morning the weather was none the better. But we were determined to do the hike along the Lago Grey , right toward the end where the glacier is bordering the lake and where  big junks are dramatically smashing down into the water.  So we took the ferry which brought us to the Lodge Grande Paine. When we we stayed here   38 years ago, it was a little hut ,containing eight bunk beds  and a table. Nowadays one has to take the ferry to get to this starting point. Or you have to do a hike of several days.  To do that you are forced to book all your campsites in advance and they are fully booked until  March.
The weather cleared up and when we started our 6h hike there was sunshine, but of course  the never relenting wind.  The hike was as awesome as we remembered it, just one big difference: then we did not meet a soul, now there are plenty of hikers around, from all over the world. You think hiking on Table Mountain when southeaster is going  full force is bad? Well, come here: more than once I just was swept off my feet. But this lake, the floating icebergs, the mountains and glaciers around, well worth the hike.
We visited also other parts of the park, all of them just grand.
Now we are back in Argentina heading for the next highlight: Glacier Perito Moreno.
In the moment we are sitting in El Calafate, looking out at the beautiful turquoise colored Lago Argentino and use the fast internet.
Peter is  just loading up a new blog report, while the wind is roaring outside.

Update  24.01.2017: vom „Ende der Welt“ nach Puerto Natales

(english Version see below…)

Nach 2 Tagen im „Tierra El Fuego“ -Park ging es zurück nach Ushuaia und von dort weiter nach Süden. Am Beagle-Kanal entlang, vorbei an der ersten Estancia, der EA. Haberton, die auf Feuerland gegründet wurde. Eine wildromantische Strecke durch verwunschene Wälder und farbige Moore. Außerhalb der Wälder stehen einzelne zerzauste, vom ständigen Wind gebeugte Baume. Und dann ist es erreicht, das Ende der auf Rädern erreichbaren Welt. An der Militär-Überwachungsstation „Prefectura Moat“ ist der südlichste Punkt der Welt, zu dem man ohne Schiff gelangen kann. Südliche Breite 54°58“55` – da gab es dann auch ein großes Grillfeuer und das südlichst-mögliche „Braai“, zusammen mit Cornelia & Stefan, den Unimog-Fahrern aus Murnau…

So. 15.01.2017

Von nun an also wieder in Richtung Norden. Bis Rio Grande mussten wir wieder auf der Ruta 3 die gleiche Strecke zurück. Es gibt im Süden von Feuerland keinen Grenzübergang nach Chile.

Da das Wetter schön war trödelten wir nach Rio Grande und haben am Lago Fagnano und am Rio Ewan übernachtet. Die Blumenwiesen im feuerländischen Sommer sind wirklich speziell, weiße Kleeblütenwiesen und Margeritenhaine sehen aus als ob noch Schnee liegt. Eine Besonderheit sind auch die Moorwiesen, die eine Sinfonie aus allen erdenklichen Grün-Orange-und Brauntönen sind. Jetzt im Sommer sind sie trocken und man läuft darauf wie auf einem Trampolin.

Di. 17.01.2017

Rio Grande: Versorgungstag – große Wäsche, heiße Dusche, tanken – Diesel und Wasser und einkaufen und schon war es 17h als wir endlich in Richtung chilenische Grenze, Paso Bella Vista unterwegs waren. Bei kräftigem Wind und strahlend blauem Himmel (so viel blau haben wir in den letzten 2 Wochen nie gesehen) ging es nach Westen. Endloser Himmel und am Horizont und die Cordillera im südlichen Feuerland. Die Strecke führt durch hügelige Pampa, und nur alle 30 km eine einsame Estancia. Links und rechts der Straße Guanakos und Rinderherden. Um 21 h, die Sonne stand noch hoch am Himmel haben wir uns dann einen windgeschützten Platz bei der Brücke über den Rio Ona gesucht.

Mi. 18.01.2017

Nix mehr blauer Himmel. Trüb wars, mit tiefhängenden Wolken und kein Wind. Als wir die Grenze erreichten hatte es sich zu einem richtigen Schnürlregen entwickelt. Grenzformalitäten an beiden Grenzen waren in 10 Minuten erledigt. Vom malerischen Lago Blanco war leider nicht viel zu sehen. Tiefhängende Regenwolken verhüllten die romantischen Inseln und Buchten. Unter knorrigen Südbuchenfanden wir einen schönen Platz. Vom Bodensee an den Lago Blanco – am Abend kamen noch Horst und seine Tochter Marion aus Lindau sozusagen auf einen nachbarlichen Besuch vorbei.

Do. 19.01.2017

Was für eine Traumstrecke nach Cameron und der Bahia Inutil. Eine kurvenreiche Strecke durch hügeliges Pampa Gelände. Guanakos, Flamingos, Füchse und Hasen begleiteten uns auf diesem einsamen Dirt-Track. Dazwischen gab es ein richtiges Gaucho Spektakel: eine riesige Rinderherde wurde von zwei Gauchos und sechs Hunden von einer Weide zur nächsten, man muss schon sagen: dirigiert. Diese Männer scheinen mit ihren Pferden eine einzige Einheit zu bilden – trotzdem, es sieht nach Knochenarbeit aus. Unmittelbar vor dem Eingang zum „Parque Pinguines Rey“ fanden wir einen windgeschützten Platz.

Fri. 20.01.2017

Parque Pinguines Rey : ein weiteres Highlight war der Besuch dieses Parks. Wir haben fast 3 Stunden damit verbracht diese Kolonie von Königspinguinen (die einzigen! auf dem südamerikanischen Kontinent) zu beobachten.
Was für eine Lebensform…

Weiter ging es bei strahlendem Wetter entlang der riesigen Bahia Inutil entlang nach Porvenir. Die Bucht heißt so (inutil = nutzlos), weil Magellan entdecken musste dass es wieder nur eine Bucht war und es keinen Ausgang nach Westen gibt. Man staunt wirklich wie diese Männer durch diese zerklüftete Wasserstraße in völlig unbekannten Gebiet navigiert haben, unter Segel(!), ohne GPS! Tiefblaues Meer und im Hintergrund die Cordilleras des südlichen Feuerlands, begleitete uns bis Porvenir. Direkt an der Magellan Straße fanden wir einen Schlafplatz. Nachdem um 23 h endlich dunkel wurde sah man auf dem gegenüberliegenden Ufer schon die Lichter von Punta Arenas.

Sa. 21.01.2017

Vormittags haben wir noch einen kleinen Rundgang durch die blitzsaubere Stadt gemacht. Die in strenge Form geschnittenen Bäume, die die Plaza umranden, sind wirklich sehenswert. Um 14 h sind wir mit der Fähre nach Punta Arenas (für ca. 50€ wird man in 2,5h quer über die Magellan Straße geschippert) und somit wieder auf dem Festland angekommen und haben den Aufenthalt auf der faszinierenden Insel am Ende der Welt beendet..

Punta Arenas: eine moderne Stadt an der Magellanstraße. Im megariesigen Supermarkt „Lider“ (=Walmart) haben wir unsere Vorräte aufgestockt. Angebot wie in Europa – Preise auch. Im Chabunco Park im Norden der Stadt gab es jede Menge schöner Übernachtungsplätze. Wir laufen immer mit Anorak und Daunenjacke rum, aber kaum gibt es einen Sonnenstrahl ist bei den Einheimischen Kurzarm-Tshirt angesagt. Halten uns vermutlich alle für Softies.

Ein Stadt-Tag in der südlichsten „chilenischen Stadt“, hier nennt sich ja alles: südlichst. Bevor der Panama Kanal gebaut wurde, war Punta Arenas eine sehr wichtige Hafenstadt. Dazu kam dass die Schafzuchtbarone und die Goldgräber hier ihren Reichtum zur Schau stellten. Das prägt die Stadt heute noch. Bizarrstes Beispiel ein bombastischer Friedhof, mit gigantischen Grabmalen und einem Bestand an riesigen in Form geschnittenen Bäumen.
Auch haben wir die Bekanntschaft eines jungen dänischen Paares gemacht. Die Beiden sind mit Mountainbikes von Ushuaia nach Alaska unterwegs. In 20 Monaten wollen sie es schaffen.

 

Mo. 23.01.2017

Entlang einsamen Fjorden fahren wir nach Puerto Natales. Das ist der Eingangsort zum 100 km nördlich entfernten National Park „Torre del Paine“. Als wir das letzte Mal hier durchkamen, war es ein verschlafenes Nest mit einer einzigen Kneipe. Heute ist es ein Mini Zermatt, bestehend aus zahllosen Sportgeschäften, Restaurants, Hostales und Touren-Anbieter.

Nun hoffen wir dass das Wetter in den nächsten Tagen einigermaßen schön bleibt für unseren Aufenthalt im Park.

english version:

After 2 days in the National-Parc, where we did some nice hikes, we returned to Ushuaia. From there we went along the Beagle Canal to the most southern point one can get, by car or on foot. From there on one has to use ships. 54°58“55` There we had the most southerly BBQ we ever will have.

From now on, only one direction: North. Back to Rio Grande the same route we came in, as there is no possibility to cross over to Chile in the south of Tierra el Fuego.

The weather was nice, real summer, meaning temperatures around 20°, that is if there is no wind, which is very seldom. But the flowers are still beautiful and there are meadows full of daisies and from far it looks as if there is still lying snow.

We crossed over to Chile at Paso Bella Vista, a tiny border post, where it took about 10min to complete all the formalities. Unfortunately we did not see much of the romantic Lago Blanco, as it was raining cat & dogs. Low clouds and mist shrouding the islands and fjords.

19.01.2017

From Lago Blanco, on to Cameron on to the Bahia Inutil. A beautiful dirt-track, where one could see quite a bit of wildlife. Also we watched two gauchos and 6 dogs directing a huge herd of cows to an other grazing place. It seems to be very hard work.

The Parque Pinguinos Rey is well worth a visit. Watching the King Penguins (the only colony in South America) was really impressive and also fun. Along we drove the coast road of the Bahia Inutil. The bay is so called (inutil = worthless), because Magellan was to find out, it is only a huge bay and a dead end. To imagine how these men were navigating under sails in these difficult, unknown waters and that without a GPS… Porvenir is the only city on the Chilean side of Tierra el Fuego, a neat little town where the time seems to have stand still. Slept right on The Beagle Canal and once it got dark, around 23h, one could see the lights of Punta Arenas across the Canal.

After two weeks we are leaving the wild, beautiful and fascinating island at the end of the world. The ferry took about 3 h and then we were in Punta Arenas, on the South American mainland again.

Punta Arenas used to be a very important harbor, that is before the Panama Canal was built. Also there was lots of money made by meat and wool trading, as well as gold digging. Still today there are beautiful old villas built in the 1880. Most amazing, a huge graveyard with gigantic trees cut in very unusual shapes. Lots of english/scottish names, let us know that it were the Scottish who brought sheeps to this remote corner of the world.

We had an interesting chat with a nice, young Danish couple who are on the way with mountain bikes ! from Ushuaia to Alaska!! They plan to do it in 20 month. Got to be fit for this kind of trip.

On a backroad, along remote estancias und fjords we reached Puerto Natales, the gateway to N.P. Torre del Paine. When we visited this place 38 years ago, it was a nondescript little place with one hostal. Now it is like a mini Zermatt, with numerous restaurants, sport shops, hostales & hotels.

We hope the weather will be nice for our trip to the N.P. But then, here one can get the weather of all 4 seasons in one day. Funny to see the natives, running around in T- Shirts & shorts, as soon as there is a little bit of sunshine. Wheras the tourist-softies are all wearing their down jackets and anoracks ….

Update  13.01.2017: USHUAIA, Feuerland

(english Version see below…)

Mi. 04.01.2017 –  San Julian:

Wir  haben wir das nachgebaute Schiff, mit dem Magellan die nach ihm benannte Meeresstraße gefunden hat, besichtigt. Hier in diesem Ort hat Magellan auch die meuternden Mitglieder seiner Crew  kurzerhand  liquidiert. Diese wollten in der Bucht von San Julian die Winterstürme abwarten, bevor sie weiter in den unbekannten Süden segeln sollten. Dann ging es weiterauf der eintönigen Ruta3. Die Fahrerei war aber alles andere als eintönig, sondern eher anstrengend. Der Wind legte wieder kräftig zu und da galt es ständig gegenzusteuern. Zudem jagte ein Hagelschauer nach dem anderen durch. In Piedra Buena haben wir bei einer YPF Tankstelle Schluss gemacht. Diese Parkplätze werden von den Lastwagenfahrern aber auch von  vielen anderen  Reisenden als ganz normale Übernachtungs Plätze genutzt.

Do. 05.01.2017

Um 9:30 waren wir schon beim Eingang zum National Park „Monte Leon“. Da wurde uns mittgeteilt dass der Park noch geschlossen ist. Auf Grund des gestrigen Regens sind einige Straßen noch ziemlich überschwemmt und schlammig… Da die meisten Besucher mit ganz normalen Pkws reinfahren, eine Sicherheitsmaßnahme. Aber eine halbe Stunde später war dann alles offen. Wir haben lange Zeit am Aussichtpunkt „Monte Leon“ verbracht. Zu lustig war es den Seelöwen zuzusehen wie sie sich bei steigender Flut immer weiter den Fels hinauf in trockene Gefilde robbten. Und wie einige dieser wendigen Tiere unaufhörlich immer wieder versuchten sich von den anbrandenden Wellen über den glitschigen Teil des  steilen Felsens auf trockenes Gebiet spülen zu lassen. Eine halbstündige Wanderung zum Pinguin Point war auch sehr lohnend. Da gab es zahllose Pinguinpaare mit ihren flauschigen Jungen, die sehr weit weg vom Strand, unter Pampabüschen ihre Brutpflege betrieben. Danach fuhren wir weiter auf der über 3000 km langen Nationalstraße Ruta 3. Erstaunlich und nicht ganz ungefährlich sind die Guanako Herden die links und rechts der Straße grasen. Sie hätten die ganze endlose Pampa dazu, aber irgendetwas scheint besonders gut in der Nähe der Straße zu sein. Kurz vor Rio Gallegos sind wir abgebogen und haben dank iOVERLANDER auf der Provincial Ruta 58 einen ruhigen windgeschützten Platz gefunden.

Freitag  06.01.2017

Ein  sehr trauriger Tag – in Rio Gallegos erreichte uns die Nachricht von Siegberts Tod. Obwohl es abzusehen war, es ist doch ein Schock und ein großer Verlust.

Um 9h morgens waren wir schon in Rio Gallegos und unser erster Gang war zu CarreFour, wo wir erstmal unsere Wäsche in die Wäscherei brachten. Dann hat Peter noch ein Ölwechsel machen lassen und nachmittags um 15h waren schon wieder startklar. An der Laguna Azul, einem wunderschöner Kratersee fanden wir einen Platz. Peter hat mich mit Spaghetti Carbonara a la Chilegrenze, verwöhnt. Da die Chilenen  sehr streng mit ihren  Lebensmittel-Grenzkontrollen sind, mussten wir einiges aufessen. Den Rest haben wir dann noch versteckt.  Anschließend haben wir noch einen Spaziergang rund um die Krater Lagune gemacht.  Der Schlafplatz war dann letztendlich von vier Overlander besetzt. Ein Schweizerpaar mit einem etwas in die Jahre gekommenen VW Bus, ein Paar aus Kassel mit einem größeren Teil und später kamen auch noch Cornelia & Stefan vorbei.

Irgendwie haben wir einen falschen Tag an der Grenze erwischt. Von Weitem sahen wir schon eine lange Schlange von Fahrzeugen und da schwante uns nichts Gutes. Es dauerte letztlich über 2 Stunden bis wir alle unser „Papeles“ hatten. Zum Schluss kam noch die Lebensmittel Kontrolle, die  Avocados und ein paar Matschtomaten wurden konfisziert.

Dann ging es zur Magellan Straße und bei Kälte und Wind brachte uns die Fähre (nicht unähnlich der Konstanzer Fähre) nach Tierra del Fuego. In Cerro Sombrero, einem verschlafenes Nest, haben wir auf dem Parkplatz  vom Hotel Tunkula gestoppt. Später kamen  noch australische, brasilianische und italienische geführte Motoradtouren ins Hotel. Bei diesen Temperaturen und vor allen Dingen bei diesem Wind, da muss man wirklich ein Motorrad Fan sein.

So. 08.01.2017

Dann ging es auf einer gut ausgebauten Straße nach San Sebastian, die Grenzstation über die wir wieder in den argentinischen Teil von Feuerland gelangten. Hier war der Grenzübertritt in 10min. erledigt. Im Nu waren wir in Rio Grande wo wir wieder unsere Vorräte aufstockten. Auf dem Weg nach Süden sind wir am Rio Ewan auf einen schönen Picknick Platz unweit der Straße abgebogen.

Mo. 09.01.2017

Die Fahrt zum Lago Yehuin – Feuerland vom Feinsten. 40km durch den verwitterten Südbuchenwald, alles behangen mit diesen märchenwaldhaften Flechten, die wie Bärte von den knorrigen Ästen hängen.Guanokaherden, Füchse und Kondore links und rechts der Straße.  Am Ende ein blauer See, mit Vulkankegel und der verschneiten Cordillera Darwin im Hintergrund. Sozusagen mitten im Herzen dieser wilden Insel. Sogar das Wetter zeigte sich von der besten Seite, nahezu windstill und fast durchgehend blauer Himmel, allerdings mit dramatischen Wolkenformationen.  Um 22h gab es auch noch einen spektakulären Sonnenuntergang.

Di.  10.01.2017

Zurück auf der Waldstraße zur Ruta3. Von dort sind es 25km nach Tolhuin, wo wir in der berühmten „Panadaria Union“ unser 2. Frühstück einnahmen. In diesen Breiten erlebt man innerhalb von wenigen Stunden das Wetter aller vier Jahreszeiten. Vom Lago Yehuin bis Tolhuin strahlender Sonnenschein. Als  wir am Lago Escondido entlang fuhren, Weltuntergangsstimmung, Windböen und Graupelschauer. Als die Sonne wieder etwas zum Vorschein kam trafen wir bei einem Aussichtpunkt wieder Cornelia & Stefan. Zusammen mit Robert& Petra machten wir eine Kaffeepause am Ufer dieses Sees. Als wir endlich weiter Richtung Ushuaia unterwegs waren, gab es am Paso Garibaldi (400m ü. M.) einen richtig schönen Blizzard mit Schnee waagrecht und viel Wind. Eine halbe Stunde später wieder auf Meereshöhe war der Spuk vorbei und die Sonne lugte hinter tiefschwarzen Wolken hervor.

Ushuaia war vor 38 Jahren ein düsteres, gottverlassenes Nest am Ende der Welt. Heute ist es ein Touristenort mit Restaurants, Souvenirläden und jeder Menge Sportläden mit Funktionskleidung gegen den beißenden Wind. Alles ordentlich überteuert. An manchen Tagen ankern im Hafen mehrere dieser monströsen Kreuzfahrtschiffe, die tausende gut betuchte Touristen ausspucken.

Wir hatten Glück mit dem Wetter und konnten im National Park Tierra el Fuego einige schöne Wanderungen machen. Nun geht es noch ein paar Kilometer weiter nach Süden und dann haben wir endgültig den südlichsten Punkt erreicht zu dem man mit dem Auto gelangen kann.

English Version

SOUTHBOUND

In San Julian we visited the model of the ship with which Magellan was discovering the East-West Passage. Some members of his crew revolted,as they wanted to sit out the winter storms in  the bay of San Julian. So he just liquidated them there and then.  Then in November 1520 he found the way from the Atlantic to the Pacific.

On we went south on the Ruta3, which is about 3000km long. By now, the ever so flat grey brown Pampa is getting a bit boring…But driving this endless straight road you have to concentrate quite a bit. Amazingly there are herds of guanacos grazing on the side of the road and frequently all of a sudden, crossing. One would think they have the immense huge Pampa to graze, but there must be something very special just near the road. And  Then there is the ever raging wind!

National Park “Monte Leon” is well worth a visit. We spent hours watching sea lions robbing up a steep cliff, as the tide came in and they didn’t want to get wet. There was also a huge penguin  colony where one could watch very close how they were tending there young.

Next stop Rio Gallegos and the Chilenian border. Took us over 2 hours to get trough custom, such a lot of people, maybe due to holidays. But all very friendly and relaxed. Also the Chileans have a very strict, food control so, that too takes extra time.

Finally we got to the ferry which took us across the Magellan Straight to Tierra el Fuego. The ride about 30min. was very stormy and very cold.

Once you get further south the landscape changes dramatically, no more gray- brown flatness, no there are lakes, forest and snowcapped mountains. On Lago Yehuin a beautiful lake right in the heart of Tierra el Fuego we spent wonderful days in unusual nice weather.

When visited Ushuaia 38 years ago, it was a godforsaken place at the end of the world. Consisting of a couple of dilapidated houses and lots of soldiers. Now it is a bustling tourist place full of restaurants, souvenir shops and plenty of sport shops. On some day there is more than one of this huge, monstrous pleasure cruise ships in the harbor. Then the town is full of wealthy tourist who are spending money.

We were very lucky with the weather, so we could do a couple of nice hikes in the nearby NP. Tierra el Fuego.

Now we are driving a few km further down south, to the most southerly point one can reach by car. From there onward it is all going north.

Update 04.01.2017,  Puerto San Julian

heute etwas ausführlicher: obwohl kleine Stadt im Nirgendwo- gute Verbindung ins Internet an der YPF Service Station …

(english version see below)

von MONTEVIDEO in das südliche PATAGONIEN

Montevideo, 13.12.2016

Bei einem Zeitunterschied von nur 4 Stunden zu Europa waren wir trotz 14 Std. Flug noch fit für einen Rundgang durch die Ciudad Vieja. Allerdings werden da um 20h alle Gehsteige hochgezogen. Aber im Restaurant „Jacintos“ schon mal das erste Lomo verdrückt.

Mi.  14.12.2016

Von unserem Grimaldi Line Schiff keine Spur, dümpelt noch im Rio Parana bei Zarate rum. Bei strahlendem Wetter die Stadt erkundet. Viel vergangene Pracht der Jahrhundertwende in der Ciudad Vieja, teilweise völlig heruntergekommen, teilweise aber auch schön renoviert. In der Innenstadt auch viel Prachtbauten aus dem späten 19. Jahrhundert, daneben wahllos hingeklotzte, teilweise sehr hässliche Hochhäusern. Ensembleschutz – ein unbekanntes Wort. Aber traumhafte Plazas und Parkagrimaldiline_auf-reedenlagen.

Grimaldi Line hat heute bestätigt was wir schon befürchtet haben – vor dem Wochenende wird es nix mehr mit dem Auto entladen…

15.12.2016

Heute das Bussystem von Montevideo erforscht und dank „Movit“ auch durchschaut. Die Suburbs Pocitos und Punta Carretas sind die vornehmeren Wohnviertel mit langen Sandstränden und sehr europäisch. Vom Strand aus haben wir dann tatsächlich unser Schiff im Rio de la Plata vor Anker liegen sehen.

Uruguay ohne Punta del Este gesehen zu haben – ist nicht. Also die 2 Stunden mit dem COT Bus der Küste entlang gefahren und die hochhausbestückte Halbinsel bewundert. Irgendwie Costa del Sol, endlose, komplett schattenlose sehr flache Sandstrände. Dahinter hohe Wohnburgen mit Ferienwohnungen.

Hace mucho calor… nach dem Besuch eines Flohmarkts haben wir uns in das gekühlte Einkaufszentrum von Punta Carretas geflüchtet und haben den ganz normalen Weihnachtswahnsinn, den es auch hier gibt, an uns vorbeiziehen lassen. Nach dem Abendessen haben wir noch den „Carnaval de los Ninos“ Umzug gesehen. Bei dieser Hitze in teilweise recht warmen Kostümen wurde mit vollem Einsatz getanzt.

Ein gewittriger und regnerischer Sonntag. Das richtige Wetter um im Mercado del Puerto noch eine Parillada zu essen. Die Blutwürste und Innereien die unvermeidlich bei der Platte dabei sind, haben uns aber doch abgeschreckt. So wurde es dann doch wieder Lomo und Pollo.

Mo. 19.12.2016

Der heutige Tag wird spannend. Das Auto ist entladen. Wird auch alles i.O. sein?

Peter war den ganzen Tag unterwegs von Zoll zu Immigration zu Frachtagent, BOL abholen, viele Documentas ausfüllen in gefühlten 20 verschiedenen Büros, aber alles zu Fuss zu erreichen und schlussendlich abends war alles ok, alle Gebühren bezahlt (nur in cash-US Dollar!)  und das Auto konnte aus dem Hafen gefahren werden. Parken auf dem bewachten Parkplatz um die Ecke vom Hotel Holiday In

19.12.2016

Morgens noch schnell im Supermarkt eingekauft und dann konnte es los gehen. Erstmal nach Westen dem Rio Plata entlang nach Blancarena wo wir an einem wunderschönen Strand das Auto noch reisefertig umgepackt haben. Abends sind wir dann auf den Campingplatz in das Dorf gefahren. Für 400Pesos (100 pesos = 3,30€) nicht gerade billig für das wenige was geboten wurde…

Weiter dem Fluss entlang nach Colonia del Sacramento, nettes Städtchen mit historischem Flair. Sozusagen das uruguayische Rothenburg. Auf dem Weg nach Fray Bentos fanden wir in Nueva Palmyra eine riesige Campinganlage, allerdings ohne irgendwelche Einrichtungen. Hier hatten wir am Flussufer ein wunderbares Buschcamp und eine fast mückenfreie Nacht. Sogar in den Fluten des braunen Rio de la Plata snd wir geschwommen

22.12.2016

Schnell hatten wir Fray Bentos und die riesige Brücke über den auch an dieser Stelle immer noch sehr breiten Rio Uruguay erreicht. Der Grenzübergang nach Argentinien war in einer viertel Stunde erledigt. Den Moloch Buenos Aires wollten wir uns bei 35 Grad nicht antun. Aber auf dem Weg nach Süden wollten wir dann doch wenigstens das berühmte naturhistorische Museum in La Plata nochmals besuchen. Nach einer nervigen Staufahrt mitten durch das Zentrum von B.A. war es schon dunkel als wir endlich auf der Stadtautobahn nach La Plata waren. Sind irgendwie nach Ensenada (ein Vorort von La Plata) an der Küste gelandet, eine ziemlich heruntergekommene Gegend. Irgendwann um 23:30 haben wir uns dann bei einem tropischen Regensturm einfach irgendwo hingestellt wo es sicher schien.

Nach einem Frühstück direkt am Strand sind wir zurück nach La Plata gefahren und haben direkt vor dem  Museum La Plate  einen Parkplatz gefunden. Schon beim letzten Besuch vor 38 Jahren haben uns die Dinos unglaublich beeindruckt und bis heute hat das Museum nichts von seiner Faszination eingebüßt. Nachdem wir uns anschließend durch den dichten Verkehr auf die Ruta 2 nach Süden gekämpft haben sind wir zur Seen Landschaft Chascomus abgebogen. Hübsche Gegend, sieht aus wie bei uns am See…

Auf der Ruta 2 ging es über Dolores – Las Armas nach Südwesten nach Tandil. In der Sierra de Tandil, ein kleiner Höhenzug – in dieser flachen Landschaft eine Sensation – haben wir dann an höchster Stelle auf dem Cerro einen Platz mit Blick auf die Stadt gefunden. Um Mitternacht war Ramba Zamba, hier wird an Heilig Abend ein Riesenfeuerwerk veranstaltet. Als der Zauber endgültig vorbei war, hat der Himmel sein eigenes Feuerwerk veranstaltet. Ein ordentliches Gewitter zwang uns aus Sicherheitsgründen (wg. Blitzgefahr) einen etwas weniger exponierten Platz zu suchen. Wir sind aber nach kurzer Zeit wieder auf den Gipfel zurückgekehrt

25.12.2016

In Benito Juarez, einer blitzsauberen, verschlafenen Pampa-Kleinstadt haben wir erstmals bei einem Bankautomat Geld mit unserer Kreditkarte bekommen. Banco Argentino National rückte kein Geld für ausländische Karten raus, was etwas Nervosität verursachte…
Über Los Arroyos ging es es Richtung Küste wo wir an der Laguna Salado mit der dort lebenden kleinen Flamingokolonie sehr schön übernachtet haben.

Bahia Blanca ließen wir links liegen und sindg leich auf der Ruta 3 nach Viedma weiter gedüst. Dort sind wir auf die Küstenstraße nach La Loberia und haben endlich den BLAUEN Südatlantik erblickt (nach der ewigen braunen Brühe im gesamten Rio de la Plata und Rio Uruguay Gebiet…). Eine Traumstrecke auf guter Gravelroad. Auto hat die erste Rüttel-Prüfung ohne Fehl und Tadel überstanden. Sogar ziemlich staubdicht ist die Wohnkabine. Geschlafen haben wir auf einer Sanddüne mit Blick auf den längsten, breitesten und einsamsten Strand, den wir je gesehen haben. Der Sternenhimmel in dieser einsamen Gegend – wie in der Wüste.

 

28.12.2016

In Puerto Madryn im CarreFour Supermarkt haben wir unsere Vorräte aufgestockt. Hier gibt es einfach alles, wie in Europa, das Preisniveau ist auch dasselbe. Peninsula Valdes haben wir uns gespart, für die Wale waren wir in der Saison zu spät und Pinguine und Seelöwen kennen wir ausreichend. Über Trelew fuhren wir dem Rio Chubut entlang nach Gaiman, einer walisischen Kolonie. Bis heute haben sich die walisischen Backsteinbauten erhalten. Ein putziges Städtchen mit jeder Menge Tearooms mit britischem Flair. Eigentlich wollten wir hier übernachten, aber bei 38 Grad entschlossen wir uns an den Stausee Florentino Ameghino weiterzufahren. 120km Richtung Westen, flache öde Pampa – dann die große Überraschung! Hinunter ging es  durch einen wilden malerischen Canyon bis an den Fluss und weiter. Dank IOverland-App einen traumhaften Platz direkt am Wasser gefunden. Der Kontrast zur endlosen flachen Pampa könnte nicht größer sein.

Ein Platz um einen richtigen Ferientag einzulegen. Bei Temperaturen um die 38 Grad waren das kalte(!)  saubere Flusswasser und der Schattenplatz einfach ideal. Mittags wurden wir von netten Portenos, die hier Urlaub machen mit Asado versorgt und abends brachten uns junge Leute eine riesige frischgefangene Forelle vorbei. Die Kulisse mit den rotbraunen bizarren Felsformationen kommt als Sahnehaube oben drauf. Dieser Platz kommt sicher auf unsere Favoritenliste.

Wir sind von der Ruta 3 an die Küste nach Camerones abgebogen, eine Dorf in dem die Zeit stehengblieben scheint. Hat vor 100 Jahren sicher nicht viel anders ausgesehen. Dann direkt am Wasser entlang zum Cabo dos Bahias. Ein Traumtag fast ohne Wind, dazu ein Schlafplatz zwischen den Felsen direkt am Wasser. Die Ostküste in Patagonien mit ihren endlosen Buchten gehören zu den schönsten und einsamsten Strandlandschaften die wir je bereist haben

31.12.2016

Nun fuhren wir weiter eine einsame Strecke immer mit Blick aufs Meer. Über Bahia Bustamente nach Puerto Visser. Dann hatten wir genug der faszinierenden Strecke auf der wir Guanakos, Nandus, Füchse und auch Gürteltiere gesehen haben. Da kommt absolutes Patagonien Feeling auf, mit einem schier endlosen Himmel und einer Landschaft die in ihrer Eintönigkeit faszinierender nicht sein könnte. Als dann am 45. Breitengrad auch noch der Wind einsetzte, da wussten wir, das sind nun „Roaring Forties“. Gottseidank nicht auf hoher See. Aber auch an Land ist dieser heulende Begleiter nicht zu unterschätzen. Ein Viehgatter, deren es auf dieser Strecke viele gab, gegen den Wind zu öffnen und zu schließen ist Schwerstarbeit. Ziemlich durchgeschüttelt und verstaubt kamen wir nach Comodoro Rivadavia und haben im windgeschützten Camping Municipal in Rada Tilly Silvester gefeiert und übernachtet.

Neujahr 01.01.2017

Ein strahlender Neujahrsmorgen, die Welt blankgefegt vom gestrigen Sturmwind. Als wir losfuhren hatte sich der Himmel aber schon bewölkt und der Wind blies auch „suave“ im Vergleich zu gestern. Das nächste Ziel, der versteinerte Wald von Jaramillo haben wir am späteren Nachmittag erreicht. Ein paar Kilometer vor dem Park haben wir unser Camp aufgeschlagen. Es war eigentlich windstill, aber plötzlich wie aus dem Nichts fegte eine einzige sehr heftige Böe durch. Mit einem Schlag war unsere Dachlucke, die leicht geöffnet war, abgerissen und flog davon. 30 Meter weiter hat Peter sie wiedergefunden. Da die Fläche nicht zerbrochen war konnte Peter das ganz mit Klebeband, Plane und div. Befestigungen notdürftig reparieren und abdichten. Jetzt halt keine Dachluke mehr 🙁

 

Besuch im Bosque de Petrificados:

die versteinerten Baumstämme der riesigen Araukarien, die ein Vulkan vor 150 Millionen Jahre mit Asche und Lava zugedeckt hat sind wirklich sehenswert. Nach einem Rundgang auf einem schön angelegten Spazierweg, den man nicht mit Rucksack betreten durfte musste man zum Schluss auch noch alle seine Taschen vorzeigen ob man ja kein kleinstes Steinchen mitgenommen hat.

Auf dem Rückweg haben wir noch Cornelia & Stefan getroffen die mit ihrem Unimog auf großer Fahrt sind. Kurz vor Puerto San Julian sind wir auf den Circular Costanera abgebogen und haben sofort einen Platz im Windschatten eines Cliffs direkt am Meer gefunden. Den riesigen tollen Platz mussten wir nur mit einer lieben kleinen Stinktierfamilie teilen. Immer schön auf Abstand bleiben…

 

english version:

12.12. 2016

We flew from Munich via Paris and Buenos Aires to Montevideo. There we had to wait for one week for our car as the ship was delayed.

But there are worse places to hang around. Montevideo is a pleasant city, with plenty of interesting things to see and do. Lots of nice old buildings from around the turn of the century, some derelict, some beautiful renovated.

Visiting Uruguay and not having been to famous Punta del Este – can’t be done. So off we went on a bus ride to see – what? A peninsula with lots of high-rises apparently most of them holiday flats and not very impressive beaches, on the brown waters of the Rio de la Plata.

19.12.2016

The great day – the boat has arrived. The car in perfect order, not a scratch, not a thing missing. Peter spent nearly the whole day to get all the papers done. But in the evening the car was parked in a parking lot very near the hotel.

Next morning we went northeast along the Rio de la Plata. First stop at Carmelo where we organized the car. Via Colonia de Sacramento, a beautiful old colonial town, we went across the Rio Uruguay into Argentina. Border formalities – a piece of cake. Took about 20 min.
From there to Buenos Aires, where we got caught in the usual city monster traffic jam, we went to La Plata . There we went to the famous museum, with all the dinosaurs. 38 years ago we visited this museum and today it is just as fascinating.

01.01.2017

Now we are on the way to the southern end of the world. South of the Rio Colorado we drove remote off road tracks along the most beautiful beaches. One endless bay after the other and beyond the picture book blue southern Atlantic. Inland, the flat Pampa with endless skies going on forever. A landscape devoid of anything, and yet fascinating.

Once you get below the 42nd latitude, the wind is something you have to take serious. In Comodoro Rivadavia we realized, we are in the “roaring forties”! Lost our roof hatch due to one single strong gust of wind…. Also one has to drive very careful to keep the car on the road and the fuel consumptions is going up alarmingly…

Update 01.01.2017, Rada Tilly

nur kurzer Zwischenbericht, da Netz eher wacklig…

über Buenos Aires, La Plata, Bahia Blanca in Puerto Madryn und damit  in Patagonien angekommen. Gestern auf wunderbar abgelegenen Küstenstraßen über Camarones, Bahia Bustamente und Commodoro Rivadavia in schwerem patagonischen Sturmwind in Rada Tilly gelandet für die Silvestereparty 😉

Alles läuft gut. Nur noch etwa 1000 km bis Ushuaia.

Wir melden uns wieder…
P&T

Update 15.12.2016, Montevideo

da wären wir. In Montevideo nach kleinem Irrflug über Paris und Buenos Aires anstatt über Madrid und direkt, aber wir sind da. Nur unser Auto fehlt noch, das dümpelt noch vor Anker auf dem Rio de la Plata herum und wartet auf einen freien Liegeplatz im Hafen von M. …
Kann also noch etwas dauern. Dermaßen ohne eigenen Transport erkunden wir inzwischen Montevideo zu Fuß und Uruguay per Bus. Auch interessant und erinnert uns an unsere frühere Südamerikareise, die ausschließlich mit öffentlichen Verkehrsmittel auch zu machen war…

Um Frust über die Wartezeit gar nicht erst aufkommen zu lassen, war ein Besuch im bekannten Restaurant Jacintos  angesagt, sowie diverse Einblicke in die uruguayanische Fleischesskultur im urigen lokalen Markt-Essplatz in der Ciudad Vieja (Altstadt). Schlachtpartien im Extrem – das ganze Jahr über ganz normal hier…
also keine Gefahr des vom-Fleisch-fallens hier, trotz der unglaublichen Härten und Abenteuer, die das Reisen auf fremden Kontinenten so mit sich bringt …

 

01.12.2016

liebe Freunde,

es ist wieder einmal überfällig.
Raus aus dem komfortablen Zuhause und wieder ein bisschen fremde Luft schnuppern…
Es geht in eine Gegend, die wir eigentlich schon einmal (1979) im Zuge einer gut ein Jahr dauernden Süd- und Mittelamerika-Reise ausgiebig erforscht haben, damals mit Backpack und öffentlichen Verkehrsmitteln.
Diesmal wollen wir das wiederholen, aber mit dem eigenen Fahrzeug etwas komfortabler und unabhängiger, auch in die etwas von den Hauptrouten entfernter gelegenen Gegenden.

Dafür haben wir im Sommer (wieder einmal) einen 4×4 Toyota Landcruiser gekauft, langzeitreisemäßig ausgerüstet und nach einem kurzen Probeeinsatz in Kroatien Mitte November  per Grimaldi-Line-Frachter von Antwerpen nach Montevideo/Uruguay verschifft.
Wir folgen per Flugzeug rechtzeitig, um das Fahrzeug dort Mitte Dezember in Empfang zu nehmen.

Von dort geht die für die nächsten knapp 5 Monate geplante Reiseroute mehr oder weniger auf direktem Weg nach Süden, entlang der Ostküste durch Patagonien, über die Magellanstrasse  bis zum südlichst erreichbaren Punkt in Feuerland.
Ab diesem Umkehrpunkt werden wir auf dem Weg zurück nach Norden teils in Argentinien, teils in Chile entlang den Anden die Highlights ansteuern. Torre del Paine, Lago Argentina und ganz besonders freuen wir uns auf diverse Anden-Überquerungen sowie die Besuche in den  Sternwarten auf den Hochplateaus der Atacama Wüste.
Sollte die Zeit noch reichen, wird es noch einen Abstecher zu diversen Lagunas Colorades in den Vulkangebieten und natürlich zum Salar de Uyuni im Süden Boliviens gehen …

Auf diesen Seiten werden wir – wie gewohnt – mehr oder weniger (un)regelmäßig über unsere „whereabouts“ informieren und ein paar Fotos hochladen, damit Ihr wisst, wo wir uns gerade aufhalten…

Also Geduld und viel Spaß beim Lesen…
Peter und Traudl